
Paulo Coelho tritt schon seit geraumer Zeit über seinen Blog mit seinen Fans in Kontakt und gilt allgemein als Vorreiter was die Rolle von Autoren im Internet angeht. Jetzt gibt er in einem sehr aufschlussreichen Interview in der Zeit einige Einsichten in seine Auffassung der medialen Revolution.
Wie wichtig Social Media für ihn ist, macht er bereits am Anfang des Interviews deutlich:
Ich habe über acht Millionen Fans auf Facebook, mein Blog lesen zwei Millionen Menschen im Monat. Ich kann dort direkt zu meinen Lesern sprechen. Die Verlage haben keine Ahnung davon, wie wichtig so etwas ist.
Interessant wird es dann bei seiner Einstellung zur Produktpiraterie:
Wenn man Opfer einer Piraterie wird, dann ist das eine Auszeichnung, eine Medaille! Piraten kopieren doch nur illegal Bücher, die die Menschen auch wirklich lesen wollen.
Vielleicht lassen sich solche Sätze mit 75 Millionen verkauften Büchern leichter sagen. Autoren von „Gebrauchsbüchern“ hören sowas vermutlich eher ungerne.
Für Wissenschaftler sollte das aber der Wegweiser sein. Anstatt ihre Forschungsergebnisse in Kleinstauflagen und überteuerten Bänden zu veröffentlichen, sollte die digitale Veröffentlichung unter Creative Commons Lizenzen erfolgen, sodass die gesamte Gesellschaft (zumindest theoretisch) Zugang zu den Ergebnissen erhält.
Dann wäre die Piraterie wirklich eine Auszeichnung.
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